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Mission, Leitbild, Purpose & Co.: Unternehmen gehen verschiedene Wege, um ihren Wesenskern und Daseinszweck zu beschreiben, Identität und Orientierung zu stiften, Ziele und Zukunftsperspektiven abzuleiten. Veränderungen können solche Findungsprozesse triggern. Eines ist ihnen dabei oft gemeinsam. Die Mitarbeiter:innen werden zu wenig oder nur „alibimäßig“ involviert. AOE macht es anders. Management-Wunschwelt und Berater-Worthülsen haben bei uns keine Chance. Wir wissen: Es geht nur gemeinsam, bottom-up, authentisch, partizipativ. Bereits vor Corona haben wir die interne Initiative „Finding the Soul“ gestartet. In der Krise zeigt sich: Sie ist wichtiger denn je. Wo steht unsere Reise zum „Mittelpunkt der AOE-Seele“ und wie trägt sie dazu bei, das „Wir“ zu stärken? Ein erster Etappenbericht.
AOE ist ein Unternehmen, das Kollaboration und gegenseitige Unterstützung als wichtiges Element seiner DNA begreift. Kein Wunder also, dass wir uns schon seit jeher intensiv damit beschäftigen, wie sich der Zusammenhalt im Team, die Verbindung untereinander pflegen und stärken lässt. Zusammenhalt und Verbindung heißt aber auch, eine gemeinsame Ausrichtung zu haben, ein Ziel zu verfolgen, in die gleiche Richtung zu schauen. In vielen Unternehmen wird diese Perspektive vom Management vorgegeben. Steht dann der coole Purpose auf der Website oder prangt das durchgestylte Mission Statement an der Bürowand, bedeutet das noch lange nicht, dass die Mitarbeiter:innen sich damit tatsächlich identifizieren. Wer sind wir und was macht uns besonders? Das wissen schließlich diejenigen am besten, die es jeden Tag leben. Wo wollen wir hin und wie können wir uns weiterentwickeln? Das lässt sich viel leichter beantworten, wenn der unternehmenskulturelle Kern klar ist. Der Schlüssel dazu: alles, was bereits als Kultur im Unternehmen vorhanden ist, an die Oberfläche bringen und in einer gemeinsamen Sprache formulieren.
Unser Ziel war es, hier einen Prozess aufzusetzen, der unsere Mitarbeiter:innen optimal einbindet oder vielmehr in den Driver-Seat bringt. Bereits im letzten Jahr haben wir Soul.com um Unterstützung gebeten. Die niederländische Beratung hat uns ein besonderes Workshop-Konzept vorgeschlagen. Es heißt „Finding the Soul“ (FTS) und hat uns direkt überzeugt. FTS bedeutet, dass Mitarbeiter:innen zunächst ihre ganz persönlichen Geschichten sammeln, die sie mit AOE verbinden. In diesen anekdotischen Erzählungen lassen sich wiederkehrende Muster und Gemeinsamkeiten erkennen, die schließlich die Kernwerte – „the Soul“ – von AOE freilegen. So entsteht eine tragfähige Basis, von der künftige Entscheidungen nachvollziehbar abgeleitet werden können.
Zum Start hat Soul.com einen kleinen Kreis interessierter AOE-Mitarbeiter:innen geschult und zu „Facilitators“ ausgebildet – ein wesentlicher Teil des Prozesses ist nämlich der Aufbau von eigenen internen Kapazitäten. Sie waren die ersten, die die FTS-Ideen ins Unternehmen getragen haben. Dann kam Corona. Das große Real-Life-Experiment mit Shutdowns und eingeschränkten Begegnungen, mit Remote Work und wirtschaftlichem Abschwung trifft viele Bereiche unserer Gesellschaft hart. Menschen und Unternehmen erleben hohe Belastungen, so auch AOE und jede:r einzelne Mitarbeiter:in. Gemeinsam durch die Krise, gestärkt heraus: Das haben wir uns mit dem Beginn der Pandemie im Frühjahr vorgenommen. Auch wenn die FTS-Initiative eine organisatorische Pause einlegen musste, haben wir schnell gemerkt, wie wichtig sie gerade jetzt für die Stärkung des „Wir“ ist und welche positiven Impulse sie setzt. Daher haben wir nach Wegen gesucht, „Finding the Soul“ auch in der Remote-Situation weiterführen zu können – das ist uns gelungen.
Die ersten großen Workshoprunden haben stattgefunden. Soul.com begleitet uns auf unserem Weg, aber die Kolleg:innen agieren weitestgehend selbstständig. Über 80 Mitarbeiter:innen haben bislang mitgemacht und sich in Breakout-Sessions gegenseitig ihre AOE-Erlebnisse erzählt. Dabei sind 200 teils sehr berührende Geschichten zusammengekommen, die anschließend konsolidiert wurden. Erste wiederkehrende Muster lassen sich erkennen.
Schon jetzt zeigt sich: Das Konzept geht auf. Die Mitarbeiter:innen fanden in den Workshoprunden sehr schnell zu einer gelösten Atmosphäre und einer gemeinsamen Sprache. Wir erleben, dass uns dieser gedankliche Prozess näher zusammenbringt und in der Corona-Krise stärker macht. Das Feedback aus dem Team und die beeindruckenden Zwischenergebnisse belegen es. Im Next Step werden wir weiter an den Mustern arbeiten, die AOE ausmachen und besonders machen.
Ich bin enorm gespannt darauf, wie die Mitarbeiter:innen schließlich unsere Kernwerte formulieren werden. Stay tuned! Wir werden die nächsten Etappen dieser Reise weiter teilen.