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Das Thema Digitalisierung bzw. digitale Transformation ist ein häufig verwendetes Buzzword – doch was bedeutet es für Organisationen konkret? Und wie können Unternehmen den Weg in die digitale Zukunft erfolgreich bestreiten? Wir geben einen Überblick über das Thema Digitalisierung und wie Unternehmen die digitale Transformation zu ihrem Vorteil gestalten.
Digitalisierung oder auch digitale Transformation beschreibt den fortlaufenden Veränderungsprozess hin zu digitalen Prozessen, basierend auf moderner IT-Infrastruktur, digitalen Anwendungen und optimal vernetzter Systeme und Daten. Dabei wird das bestehende Geschäftsmodell digital abgebildet und/oder neue digitale Produkte aufgebaut. Informationen, Kommunikation, Prozesse und Dienstleistungen werden über digitale Plattformen vernetzt.
Die digitale Transformation führt zur Verschmelzung von Online und Offline, disruptiven Technologien und der Umwälzungen ganzer Branchen. Vorteile und Chancen der Digitalisierung sind Automatisierung, Optimierung und Autonomisierung von Prozessen, die Flexibilisierung und Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen sowie innovative Geschäftsmodelle und digitale Produkte. Treiber sind häufig steigende Erwartungen von Kund:innen und die Konkurrenzsituation von Unternehmen.
Um Digitalisierung erfolgreich zu gestalten, müssen die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Fünf wichtige Bestandteile erfolgreicher Digitalisierung beinhalten:
Ausgangspunkt zur Digitalisierung ist die Entwicklung einer digitalen Strategie. Dies beinhaltet die digitale Transformation des Kerngeschäfts sowie die Erschließung neuer digitaler Geschäftsfelder. Treiber der Digitalisierung sind in vielen Fällen die IT-Abteilungen, doch auch Fachabteilungen und Geschäftsführung müssen die digitale Strategie tragen und diese unterstützen – schließlich sind alle Bereiche des Unternehmens von der Digitalisierung betroffen.
Um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten, müssen die entsprechenden Voraussetzungen im Unternehmen geschaffen werden. Für den Aufbau einer digitalen Organisation gibt es 3 Varianten:
Die Variante der Ausgründung einer digitalen Einheit ermöglicht das Testen digitaler und agiler Ansätze in einem geschützten Bereich. Gleichzeitig wird das Bestandsgeschäft des Hauptunternehmens geschützt. Erfolgreich getestete agile Prozesse und Methoden können später ins Hauptunternehmen übertragen werden.
Basierend auf der digitalen Strategie erfolgt die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Dabei soll mit modernen Methoden Herausforderungen und Probleme analysiert und Ideen und Lösungsansätze gefunden werden. Wichtig dabei ist die Vermittlung von Methodenkenntnissen an die gesamte Organisation. Insbesondere sind hier die Ansätze Design Thinking und Lean Start-up zu nennen.
Design Thinking ist ein Ansatz zur Problemlösung und Ideenfindung basierend auf Anwendungssicht, sowie deren Bedürfnisse und Motivationen. Dabei kommt eine Vielzahl von Methoden mit Fokus auf Nutzenorientierung, Visualisierung, Simulation und iteratives Vorgehen zum Einsatz. Beispiele dafür sind Personas, Interaktionsverläufe und Touchpoints mit Kund:innen unter Berücksichtigung deren Präferenzen, Erlebnisse und Emotionen. Design Thinking basiert auf der Annahme, dass durch die Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem kreativen Umfeld Probleme besser gelöst werden können.
Lean Start-Up ist eine Methode zur schnellen Entwicklung von Organisationseinheiten oder Produkten mit möglichst schlanken Prozessen und wenig Kapitaleinsatz. Der Fokus liegt auf reduzierter Konzeptionsphase, kurzer Time-to-Market und einer möglichst schnellen Kreation eines Prototyps am Markt. Der Prototyp wird in kurzen, iterativen Produkt-Release-Zyklen kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei kann kurzfristig ohne große Kosten auf validierte Learning-by-Doing Erfahrungen sowie Feedback und Wünsche von Kund:innen reagiert werden.
Elementar wichtig für den Erfolg einer digitalen Organisation ist die passende Methodenkompetenz, um Herausforderungen zu lösen, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und effizient umzusetzen. Dies betrifft sowohl Strukturen, Methoden und Prozesse als auch die Kultur im Unternehmen. Studien zufolge scheitern die meisten Projekte und Unternehmensgründungen an der operativen Umsetzung – und nicht an schlechten Ideen.
Um digitale Geschäftsmodelle effizient und zielführend umzusetzen, Prototypen schnell an den Markt zu bringen und flexibel auf Feedback von Kund:innen und Marktveränderungen reagieren zu können, ist ein iteratives Vorgehen mit agilen Methoden von erheblichem Vorteil. Die Etablierung agiler Methoden betrifft sowohl die Methodik der Softwareentwicklung, das Projektmanagement inklusive der Prozesse und Strukturen als auch die Unternehmenskultur.
Agile Softwareentwicklung bedeutet regelmäßige Software-Releases in kurzen, iterativen Zyklen, wobei schon zu einem frühen Zeitpunkt im Projekt funktionierende Software ausgeliefert wird („release often, release early“). Im Fokus steht dabei die Anwendungssicht: Statt langen Meetings und „Tod durch Diskussionen“ in Gremien werden Anpassungen basierend auf User-Feedback umgesetzt und die Reaktionen darauf getestet. Zur Etablierung agiler Vorgehensmodelle in der Produktentwicklung bedarf es schrittweise einer agilen Transformation der IT-Abteilung.
Die Flexibilität und Agilität einer Organisation steht und fällt mit der Flexibilität seiner IT-Infrastruktur. Um in dynamischen Märkten agile Methoden anwenden und möglichst schnell auf wechselnde Anforderungen reagieren zu können, muss die IT-Infrastruktur und -architektur dies unterstützen. Das heißt: Die schnelle Bereitstellung von Entwicklungsinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung zur Digitalisierung und ist ein Vorteil der Organisation.
Ein Ansatz für eine flexible IT ist Strategic Domain Driven Design zur Modellierung von umfangreichen Applikationen und Systemen. Dabei werden fachliche Konzepte („bounded contexts“) als abgeschlossene Funktionen einer Kernkompetenz programmiert, die sich problemlos mit anderen Anwendungen verknüpfen lassen. Ein Beispiel wäre die Funktion „Preisberechnung mit Rabatten“, die mit anderen Funktionen wie „Rabattierung von Großkunden“ verknüpft werden kann. Auf diese Weise müssen bei Änderungen der IT-Systemanforderungen nicht jedes mal neue Funktionen programmiert werden, sondern lediglich Verknüpfungen zu den bestehenden bounded contexts erstellt werden, was die IT wesentlich flexibler und schneller macht. Diese fachlichen Schnitte müssen erarbeitet und an der Unternehmensstrategie ausgerichtet entwickelt werden.