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Beim 10. Treffen der Frontend Usergroup RheinMain bei AOE im Luisenforum war der Microsoft Developer Evangelist Christian Heilmannn zu Gast. In seinem 90-minütigen Vortrag zum Thema „Progressive Web und das Problem von JavaScript“ gab Heilmann der User-Group-Rekordkulisse von rund 50 Teilnehmern viele interessante Einblicke und Praxisbeispiele.
Aufgrund von HTML-, CSS- und JavaScript-Standards sowie modernen Webbrowsern steht Entwicklern heutzutage ein umfassendes Tool Set zur Erstellung von Webanwendungen zur Verfügung, das leistungsstarke Anwendungen mit hervorragender User Experience (UX) über alle Endgeräte hinweg ermöglicht. Dabei ist die Datengröße der Webseiten ein entscheidender Erfolgsfaktor, da man nicht generell von High-Speed Internetverbindungen, wie z.B. in Ballungsgebieten, und Endgeräten mit großen Monitoren ausgehen sollte. Dies demonstrierte Heilmann beispielhaft am Projekt 10k APART.
Um auch Regionen mit schwächeren Internetverbindungen und mobilen Endgeräten eine optimale User Experience zu ermöglichen, ist daher die Definition eines kleinsten gemeinsamen Nenners wichtig, auf Basis dessen der Code sukzessive um moderne Features wie z. B. Service-Worker für Offlinefunktionalität erweitert wird. Im Sinne von progressive Enhancement, der Webdesign-Methode zum benutzbar machen von Websites auch für Endgeräte mit eingeschränkten Funktionen wie mangelnder JavaScript- oder CSS-Unterstützung, werden auf diese Weise alle wichtigen Informationen zur Verfügung gestellt. Benutzern mit besseren Browsern und Internetverbindungen werden erweiterte Funktionalitäten zur Verfügung gestellt. Entscheidend ist dabei der Ausgangspunkt vom kleinsten gemeinsamen Nenner und dem Aufsetzen erweiterter Funktionalitäten, nicht umgekehrt dem Downgrading von Funktionen für schwächere Verbindungen und Browser.
Neben der Performance sieht Heilmann ein exzellentes Error-Handling sowie die maximale Absicherung gegen Sicherheitslücken als wichtige Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Webanwendungen. Laut Heilmann sollten sich Frontend-Entwickler weniger über Internet Explorer und Fehler in Browsern beschweren und sich stattdessen vermehrt bei den Browserherstellern einbringen, z. B. über Pull-Requests. „Das Web von heute sollte besser sein als eine native Applikation“, sagte Heilmann in seinem vielbeklatschten Vortrag.